Das Game erfüllt alle Voraussetzungen, heuer der große Renner auf den Wunschlisten der Kids zu werden. Das Konzept ist aber auch zu genial: Bekannte Disney-Helden, von Lightning McQueen bis Jack Sparrow, werden als physische Actionfiguren feilgeboten. Platziert man die auf der Disney Infinity Basisstation, erwachen sie am Bildschirm zum Leben und fungieren als Helden in einem Videospiel. Das Konzept kommt dir bekannt vor? Richtig. Activision ist damit schon seit zwei Jahren überaus erfolgreich. Dort heißen die Figuren „Skylanders“ und verkaufen sich in den USA und Europa mittlerweile besser als herkömmliche Actionfiguren. 1,5 Milliarden Dollar hat Activision damit schon verdient.
Disney Infinity – Am Anfang steht nur das Starter-Set
Nun also auch Disney. Der Einstieg in deren Sammelfiguren-Welt ist das Starter-Set um stolze (je nach System) 60-70 Euro. Darin enthalten ist die Basisstation, auf der die Figuren platziert werden. Drei Figuren sind von Haus aus mit von der Partie: Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik“, Sully von der „Monster Uni“ und Mr. Incredible aus „The Incredibles“. Passend zu den Figuren sind auch die entsprechenden drei Playsets an Board. Um ein Playset zu aktivieren, stellt man den mitgelieferten „Kristall“ auf die Basisstation. Und dazu eine passende Figur aus dem jeweiligen Szenario. Dann kann man zum Beispiel als Jack Sparrow die Karibik unsicher machen.
Das ganze präsentiert sich als klassisches 3D-Actionabenteuer, in dem Sparrow Aufgaben erledigt, Münzen sammelt und mit der Ingame-Währung neue Ausrüstungsgegenstände wie ein Schiff freischaltet. Die Schiffspassagen haben uns im Test übrigens besonders gut gefallen. Ein Hauch von „Assassin’s Creed IV“ für Kids! Generell ist der Schwierigkeitsgrad recht niedrig gehalten. Virtuelle Bildschirmtote bleiben ohne Folgen und die gelegentlichen Rätsel sind einfacher Natur. Die beiden anderen Playsets spielen in einer ähnlichen Liga. Als Student der „Monster Uni“ treibt man allerlei Unsinn am Campus und bei den „Incredibles“ gibt’s klassische Superheldenabenteuer.
Jedes dieser drei mitgelieferten Playsets ist für rund 6 Stunden Spielspaß gut. Weitere Playsets beziehungsweise die „Kristalle“, die sie freischalten, sind im Handel erhältlich. Außerdem verkauft werden Bonusmünzen, die unter der Spielfigur platziert, deren Fähigkeit verbessern.
Virtueller Spielplatz
Die Playsets repräsentieren aber nur die Hälfte des Spiels. Die andere ist der Toybox-Modus. Hier soll man seiner Kreativität freien Lauf lassen und eine eigene Disney-Welt basteln. Hier (und nur hier) können Charaktere aus den verschiedenen Disney-Universen aufeinandertreffen und gemeinsam Abenteuer erleben. Diese Welten lassen sich auch online mit der Community teilen.
Licht und Schatten
Das ist soweit alles ganz prima. Dass das Game trotzdem an unserer Wertungshöchstmarke von 100 Punkten vorbeischrammt, hat mehrere Gründe. Bei der von uns getesteten Xbox 360-Fassung kam es in umfangreichen Toybox-Welten zu Bildrateneinbrüchen. Im Zweispielermodus am geteilten Bildschirm leidet die Grafikqualität drastisch. Die Menüführung ist insgesamt recht textlastig, speziell mit der Bedienung des Toybox-Modus können Kids überfordert sein. Und zu guter Letzt erweist sich auch die Basisstation selbst als Spaßbremse: Ihr Kabel ist so kurz, dass es in durchschnittlichen Wohnzimmern kaum von der Konsole bis zum Couchtisch reichen dürfte.
Dem gegenüber stehen kindgerechte Abenteuer mit den größten Disney-Helden, ein zum Kreativsein einladender Spielzeugmodus und hochwertig verarbeitete Sammelfiguren. Auch wenn Disney Infinity der letzte Feinschliff fehlt, konnte uns das Spielerlebnis am Ende überzeugen. Eines muss potenziellen Käufern aber klar sein: Beim Starter-Pack wird es nicht bleiben. Das komplette Erlebnis soll zum Geldausgeben motivieren. Für neue Figuren, neue Playsets und Bonusmünzen die nicht gerade günstig ausfallen. Wenn dein Nachwuchs nach Weihnachten mehr Taschengeld möchte, dann weißt du warum.







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