Seit dem Jahr 2009 verlieben sich Sims, kämpfen mit den Tücken der Kinderbetreuung oder setzten durch unsachgemäße Bedienung des Herds sich und ihr Haus in Brand. Der Alltag als Computerspiel: Seit 14 Jahren funktioniert dieses Erfolgsrezept schon. Es sollen noch viele weitere werden – und so bringt Electronic Arts am 4. September „Die Sims 4“.
Brust raus, Bauch rein!
Jedes Sim-Leben beginnt seit jeher im Charakter-Editor. Der präsentiert sich jetzt moderner. Kein Herumschieben mit Reglern mehr, die Sims werden per Maus modelliert. Brust raus, Bauch rein, lange Beine, dicke Oberarme: Einfach die entsprechenden Körperteile anklicken und auf die gewünschte Größe ziehen! Äußerlichkeiten sind freilich nur die halbe Miete. Für jeden seiner Alter Egos legt der Spieler ein Lebensziel fest. Den perfekten Bodybuilder-Körper haben, die wahre Liebe finden oder eine große Familie gründen sind einige dieser Ziele. Zusätzlich wird der Charaktertyp festgelegt. Von „romantisch“ bis „hasst Kinder“ ist alles dabei. Aber dazu später mehr. Erst einmal braucht unser frischgebackener Sim ein Zuhause. Hier erleichtert der nächste verbesserte Editor das Spieleleben ungemein.
Ganze Räume lassen sich verschieben
Im Baumodus lassen sich jetzt bequem Wände versetzten, ja ganze Räume greifen und an einer anderen Stelle des Hauses andocken. Raumhöhen, Fensterpositionen, Dächer: Alles ist jetzt viel flexibler. Am eigentlichen Erfolgsrezept des Spiels hat EA freilich wenig drehen müssen. Immer noch geht es darum, die digitalen PC-Bewohner sicher durch die Tücken des Alltags zu lotsen. Die Verbesserungen liegen im Detail. Zum Beispiel bei den Animationen. Mal schlurfend mit gesenktem Kopf, mal forsch voranschreitend: Schon am Gang der Sims erkennt man deinen Charakter und deren Stimmung. Praktisch: Endlich haben die Sims Multitasking gelernt! Du kannst jetzt zum Beispiel beim Abwaschen fernsehen oder dich beim Essen unterhalten.
Karriere mit Smartphone
Auch bei den Sims haben die modernen Zeiten Einzug gehalten. Jobs findet man am Smartphone. Erinnere dich, welche Lebensziele und Charaktereigenschaften du deinem Sim vor Spielbeginn im Editor verpasst hast. Diese Eigenschaft solltest du bei der Jobauswahl berücksichtigen. Nicht jeder Sim ist als Autor talentiert. Aber für jeden Sim gibt es den passenden Job. Ja sogar, Videogaming kann man hier zum Beruf machen: Zum Beispiel als Programmierer oder E-Sportler.
Ärger ist buchstäblich programmiert
Wie viel Potenzial für spannende Situationen in den neuen Charaktereigenschaften steckt, beweist sich besonders dann, wenn man „inkompatible“ Sims zusammenbringt. Ein streitsüchtiger Menschenfeind auf einer Party ist ein Garant für Ärger. Auch gut: Wenn man einen ordnungsliebenden Spießer, der Kinder hasst, zum Zusammenleben mit ebensolchen zwingt… Große Emotionen der positiven Art gibt’s natürlich genauso. Wenn zwei Sims sich ganz toll lieb haben, können sie zusammen unter der Bettdecke verschwinden – mehr als aufsteigende Herzchen gibt’s dabei auch diesmal nicht zu sehen.
Apropos Sex: Auch in Teil vier werden Sims-Pärchen wieder Babys zeugen können. Allerdings fehlt die komplette Kleinkindphase im Spiel. Der Nachwuchs entwickelt sich direkt vom Baby zum Teenager. Ein Umstand, der dem Spiel schon viel Kritik eingebracht hat. Auch andere Features wie Pools fehlen. Die Entwickler erklären das damit, dass für die diversen Neuerungen Abstriche an anderer Stelle gemacht werden mussten. Wenn man nach der Liste geht, die von Fans erstellt worden ist, dann fehlen in „Die Sims 4“ unglaubliche 89 Features. Aber wer weiß, was die mit Sicherheit kommenden kostenpflichtigen Erweiterungspakete noch so alles bringen werden. Für „Die Sims 3“ gab es derer satte 11 Stück.